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ich bin die jungste von drei schwestern. ich war immer papas liebling. für keine meiner schwestern hat es sich so viel zeit genommen, wie für mich. ich genoss es immer mit ihm zusammen zu sein. doch es sollte anders kommen. ich lernte gott kennen. ich war damals knappe elf jahre alt und doch entschied ich mich für den weg mit gott. ich wollte ihm nachfolgen. es ist vielleicht für die meisten kein problem, ich musste mich zwischen der liebe meines vaters und der liebe gottes entscheiden.
ab den tag meiner bekehrung wurde bei uns zuhause alles anders. ich wurde nur noch fertig gemacht. papas liebe verwandelte sich in abneigung, entäuschung, und manchmal hatte ich auch das gefühl, dass er mich haßt. es tat oft weh, wie er zu mir war. er verurteilte mich für alles was ich tat und sprach schlecht über gott und die menschen, die ich in der gemeinde lieb gewonnen hatte.
ich betete viel für meine familie. ich wollte nicht, dass sie verloren gehen. und doch wuchs mein zorn gegen meinen vater immer mehr. ich konnte ihn nicht mehr lieben. er wurde zu meinem feind.
als ich sechszehn war, da kam auch der augenblick, wo ich mich zur taufe angemeldet habe. ich wollte ganze sache mit gott machen. ich ging zum taufunterricht. mama wusste es auch. doch es papa zu sagen, das wollte keiner so recht. ich hatte angst es ihm zu sagen.
ein monat vor meiner taufe, nahm ich meinen ganzen mut zusammen und erzählte es ihm, ich wollte seinen segen. doch seine worte waren: "so lange du unter meinem dach wohnst, wirst du dich nicht taufen lassen" es gab nicht vieles, was er mir verboten hat, aber das gehörte 100% dazu. ich war total fertig. an dem folgenden wochenende fuhr ich zu einer freundin, für vier tage. es tag gut weg zu kommen, doch mein problem war immer noch da. ich erzählte meiner freundin davon und wir beteten miteinander für dieses anliegen. als ich anschließend nachhause kam, kam papa auf mich zu und sagte mir, dass ich sein einverständnis habe. ich war total verblüft, doch gott tut wunder, das habe ich da deutlich erfahren können.
übrigens, mein vater war an meiner taufe anwesend. das war das erste mal in seinem leben, dass er einen gottesdienst besucht hat.
inzwischen hat sich unser verhältnis zu einander deutlich verbessert. ich weiß, dass er mich lieb hat, auch wenn ich einen anderen weg gehe und ich weiß auch, dass er über meine entscheidung auch schon sehr dankbar gewesen ist. denn so wurde ich vor vielen fehlern bewahrt.
meine familie kennt gott immer noch nicht. aber ein wunder folgt dem letzten. und ich hoffe und glaube, dass gott an meiner familie arbeitet.
halleluja, ehre sei gott!