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Ich hatte heute eine der größten Drucksituationen in meinem Leben. Ich hatte einen Termin für die mündliche Ergänzungsprüfung in meinem Studium. Zur Erklärung: Wenn man in einem Fach 3 mal durchfällt, hat man noch die letzte Chance in einer mündlichen Prüfung. Wenn man diese nicht besteht, ist das Studium abgebrochen und man darf in Deutschland keinen Studiengang mehr studieren in welchem das Fach vorkommt, so mein Wissensstand. Also standen bei dieser Prüfung meine komplette beruflich Zukunft und 3,5 Jahre Studium auf dem Spiel. Ich habe Angst vor solchen Prüfungen und das führt dazu, dass ich diese Angst betäube indem ich mich ablenke und nicht lerne. Ich war also schlecht vorbereitet.
Am Tag davor abends war der Druck echt krass. Ich saß vor meinem Ordner und ich wusste: Du wirst es nicht mehr schaffen das alles jetzt noch in den paar stunden runterzuwürgen. Ich hatte zwar davor gelernt, jedoch nicht so viel - wie ich mir vorgenommen und wie viel nötig war. Ich habe die Tage davor auch um Hilfe gebetet. Dann bin ich Duschen gegangen und mir ist klar geworden: Du fällst morgen durch und diese Konsequenzen hast du alleine zu verantworten. Wenn Gott nicht eingreifen wird, fällst du durch. Also habe ich gebetet und mir bewusst gemacht, wie groß Gott ist. Ich habe gebetet, dass ich meinen ganzen Druck jetzt abgebe. Dass ich mich entschließe meine Hoffnung auf den Herrn zu setzen. Ich habe gebetet, dass ich bestehe. Ich dachte dass das auch dem Willen Gottes entspricht, denn er hat uns ja gemacht um über die Schöpfung zu herrschen (und Geotechnik und Bauingenieur ist ja eine Art Beherrschung der Schöpfung). Falls es jedoch nicht in Gottes Interesse liegt, dass ich Bauingenieur werde, so soll Gott mir bei meine Zukunft helfen und dabei helfen, das Ergebnis zu tragen. Dann bin ich still geworden. Ich habe einen Ohrwurm bekommen. In meinen Ohren hat es geflüstert: "I know my god is able". Dann war ich fertig mit Duschen und bin entspannt in mein Zimmer gegangen. Da lag der Ordner. Ich habe geschafft einen Großteil davon durchzugehen. Mehr als gedacht. Dadurch konnte ich ruhig sein und schlafen. Ich hatte wieder Hoffnung.
Am morgen stehe ich auf und frühstücke. Ich hatte noch ein paar Stunden bis zur Prüfung. Wieder der Ohrwurm "I know my god is able" und so ähnlich. Ich habe dann die Vorlesungsunterlagen komplett durchgearbeitet und zusammengefasst. Ich bin früher hingefahren, so dass ich ohne Stress ankomme und noch eine Stunde Zeit habe, das zusammengefasste zu lernen und das Regelwerk nochmal durchzugehen.
Auf der Hinfahrt habe ich an die Geschichten aus der Bibel gedacht. "Mose sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn diese Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nimmer mehr sehen ewiglich. Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet still sein. Mose 14:13f". Das waren Sorgen. Und ich wusste, dass Gott auch meine Sorgen versteht. Ich wusste, dass Gott grade mit mir im Auto dahinfährt. Ich wusste dass ich durchfalle, aber auch, dass Gott für mich streiten wird und alles in der Hand hat. Wenn es sein Wille ist, werde ich bestehen. Ich habe an die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes in Hesekiel gedacht. Ich habe mir vorgestellt, wie im Rückspiegel die Engelsgestalten mit ihren rauschenden Flügeln und feurigen Rädern und vier Tiergesichten (oder wie das da beschrieben ist) mit fahren/fliegen.
Und dann hab ich es gesehen: Die Bäume... Gigantisch. Wälder. Komplexe ökologische Systeme. Birken am Horizonth. Dazu muss ich sagen, dass Bäume für mich als Graffiti-Künstler die Handschrift, der Finderabdruck oder so ähnlich von Gott sind. Weil die Struktur so faszinierend ist. Das war für mich die "Vision", die Offenbarung Gottes. In der Natur, im Universum, in seiner Schöpfung. Er sagt mir dadurch: Schau was ich alles in meiner Hand habe und wie groß ich eigentlich bin. Ich hab geheult. Nicht aus Verzweiflung, sondern weil Gott mit mir ist und für mich streitet und größer ist als alle Angst und Panik ... und das war mir am wichtigsten.
Die Stunde vor der Prüfung, wo ich noch ein wenig gelernt habe, da ging nichts mehr in meinen Kopf rein. Meine Hoffnung konnte nun endgültig nicht mehr auf mein Können gegründet sein.
Dann kam die Prüfung - 45 Minuten kamen mir vor wie 10. Ich wusste nicht alles. Aber die Fragen waren so einfach... Ganz viel von dem was ich gelernt habe, brauchte ich gar nicht. Ich war so ruhig wie ein Bergsee. Dann kam das Ergebnis: mit 3,3 bestanden. Ich hab gegessen, war Blutspenden, und jetzt bin ich zuhause und schreibe das hier, weil ich nicht schweigen kann.
Ihr wollt nicht wissen, wie ich nach hause gefahren bin :D Ich habe meinen Dank ausgeschrieen.

Vergebung

Jeremia3134

Kennst du das auch? Zwar bin ich ein lebendiges Kind Gottes, aber wie oft scheitere ich an meinen festgefahrenen Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Wie oft bin ich wieder einmal niedergeschlagen, weil ich mich an Gott versündigt habe. Wie oft habe ich M…

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