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Buy One - Get One Free!

erstellt am 01.09.2010 21:54:26

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Stell dir mal vor, du läufst durch die Stadt, hast es gerade richtig eilig. Unerwartet stoppt dich ein Polizist. Er hat noch einige schwere Ausrüstungsgegenstände zu der Demo im nächsten Viertel zu schleppen – und die lädt er dir jetzt einfach mal auf den Rücken. Noch das Schutzschild in die Hand gedrückt, das Megafon in die andere… Und ab!

Das kommt dir spanisch vor? Ist es aber nicht – sondern römisch! Denn zu Lebzeiten von Jesus herrschten römische Besatzungstruppen in Israel. Und jeder römische Soldat hatte das Recht, von einem Bürger des Landes willkürlich Hilfsdienste zu fordern. So konnte er verlangen, dass ein beliebiger Straßenpassant sein Gepäck eine Meile für ihn schleppte. Das war für die Bürger ein entwürdigender Akt. Auch wenn es nur eine Meile war - aber für den Feind die Klamotten schleppen? Durch die Hauptstraße, vor den Augen der eigenen Kinder und Nachbarn, das war doch wohl zu viel verlangt!

Jesus greift diese Erfahrung aus dem Alltag der Menschen auf und zeigt, dass er eine ganz besondere Meinung dazu hat: „Und wenn jemand von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.“ (Matth. 5,41) Das ist doch erstaunlich! Da nutzt dich jemand offensichtlich aus, und du sollst dir das gefallen lassen? Und dann sogar noch mehr tun, als der andere von dir erwartet? Das geht deutlich gegen unsere Logik – aber Gott wünscht es sich so. Er möchte, dass seine Kinder großzügige und offenherzige Menschen sind. Die meisten Menschen wägen ja genau ab, wie viel sie für eine andere Person investieren. Oft hängt es davon ab, ob sie auch etwas dafür zurück erhalten. Wenn jemand unsere Hilfe und Aufmerksamkeit benötigt, dann sollten wir jedoch nicht geizig sein mit unserem Einsatz, sondern 120 % geben. Unsere Herzlichkeit und Nächstenliebe darf nicht auf Kante genäht sein, sodass es gerade noch passt. Im Gegenteil, sie sollen richtig überdimensioniert sein, großzügig und üppig. Das kann ein großartiges Zeugnis dafür sein, dass Christen anders handeln, als alle es erwarten.

Gelegenheiten dazu gibt es in Hülle und Fülle. Denk doch mal an die Kollegen, die manchmal nerven – da heißt es dann, sie anzunehmen und nicht vor den Kopf zu stoßen. Oder wenn man von einem Freund enttäuscht wurde, Geduld und Liebe zu zeigen, statt den Streit zu suchen. Und wenn es irgendwo anzupacken gilt – nicht als erster wieder gehen, sondern den Job zu einem guten Ende zu bringen. Eben auch die zweite Meile zu gehen, und nicht nur Dienst nach Plan verrichten!

Das Interessante dabei ist, dass diese zweite Meile nur auf den ersten Blick ein Opfer ist. Wer sie bewusst geht, dem bietet sie viele Chancen auf gute Gespräche, ehrliche Gemeinschaft und wertvolle Erfahrungen. Sie ist eine wunderbare Gelegenheit, Liebe zu zeigen und damit Gott zu ehren - auch den eigenen Charakter reifen zu lassen.

Also: Wenn du demnächst mal wieder zu einer unbequemen Aufgabe aufgefordert wirst oder dich eine unangenehme Begegnung erwartet – ergreife die Chance und gehe auch die zweite Meile mit. Es wird sich garantiert lohnen!


Bild: peapop; de.fotolia.com/id/6686552

von User286494

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