
Hallo ihr Lieben! Heute haben wir ein neues Zeugnis für euch
Danke, Andi, dass du so freimütig bist!
Ich bin Andi, 31 Jahre alt, und arbeite als Sozialarbeiter in Hannover. Wenn man mich fragt, wann ich Christ geworden bin, kann ich keine genaue Antwort geben. Ich habe mir das Datum leider nicht notiert. Andererseits ist es glaube ich auch nicht wichtig.
Ich war ungefähr 10 Jahre alt. Weil ich schon seit meiner frühen Kindheit in den Gottesdienst und den Kindergottesdienst gegangen war, kannte ich die biblischen Geschichten, die so gerne erzählt werden. Ich zweifelte auch nie an diesen Geschichten. Auf jede Frage konnte ich die richtige Antwort geben. Ein richtiger Klugscheißer war ich (bin ich bis heute). Ich wusste, mit welchen Worten man richtig betet, dass man dabei brav die Hände faltet und sich ruhig verhält.
Ich kann nicht behaupten, dass mein Leben leer und öde war und dass ich das Gefühl hatte, dass mir etwas Entscheidendes fehlte. Wie sollte es auch, in dem Alter. Andererseits hörte ich Prediger davon sprechen, dass es eine Hölle gibt. Das war etwas, das mir Angst machte. Und es war irgendwie auch der wesentliche Inhalt der Botschaften, der bei mir ankam. Andererseits erlebte ich, wie sich Menschen zu Jesus bekehrten und davon erzählten, wie glücklich sie in dem Moment waren. Ich las in christlichen Romanen von Bekehrungserlebnissen, die mich berührten. Und ich wusste: Das will ich auch!
Stark genährt wurde dieser Wunsch durch die Angst, die sich in mir breitmachte: Plötzlich und unvorbereitet zu sterben. So kam es, dass ich an einem Abend, als ich im Bett lag, Jesus mein Leben übergab. Und ich erlebte das, wovon ich öfter gelesen habe und was ich in Berichten gehört hatte: Einen Moment von Freude und Frieden, die mich plötzlich überkamen.
Mein Bekehrungserlebnis enthält gleich mehrere Punkte, die Skeptiker auf den Plan rufen, und das nicht unberechtigterweise:
Erstens ist da die Frage, ob sich Kinder bekehren können. Ich sage: Ja klar! Ich habe sicherlich nicht alles verstanden, und vielleicht nicht alles „richtig“ gemacht bei der Bekehrung und meinem Übergabegebet. Aber diese Bekehrung war der Anfang, den Gott mit mir gemacht hat.
Zweitens ist da die Frage, inwieweit Kinder mit dem Thema Hölle konfrontiert werden sollten. Ich bin mir da nicht sicher. Meiner Überzeugung braucht es viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität. Ich kann heute sagen, dass ich es verstehen kann, wenn die Vorstellung der Trennung von Gott und des Verlorenseins ein Anreiz und eine Motivation sind, über eine Bekehrung nachzudenken. Aber wenn mir ein Christ zehn Jahre nach seiner Bekehrung sagen würde, dass er nur noch bei Jesus ist, weil er sonst in die Hölle kommt, dann stimmt da etwas nicht. Ich würde auch bei Jesus bleiben wollen, wenn es die Hölle nicht gäbe.
Was ich mir heute wünschen würde: Dass ich mich früher hätte taufen lassen dürfen, am liebsten kurz nach der Bekehrung. Denn ich habe Jahre lang darunter gelitten, in meiner damaligen Gemeinde nicht am Abendmahl teilnehmen zu dürfen, obwohl ich doch zu Jesus gehörte.
Ich freue mich, ein Kind Gottes zu sein, mit allen Höhen und Tiefen, die das mit sich bringt. Meine Beziehung zu Gott hat sich sehr verändert, und sie wird es auch weiterhin tun. Sie ist - so denke ich - tiefer und reifer geworden, ich erlebe es, dass ich immer wieder Dinge neu oder auch ganz anders verstehe und entdecke immer noch neue Seiten von Gott, die ich so nicht kannte. Wo mich Fragen fast um den Glauben gebracht haben, erlebe ich heute Gelassenheit.
Abschließen möchte ich mit dem Chorus eines Songs, den ich vor 11 Jahren geschrieben habe:
„Bei dir will ich bleiben, mein Gott.
Solange ich lebe, will ich mich freuen an dir.
Denn deine Barmherzigkeit umgibt mich
und ich darf wissen, du bist bei mir.“
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Instagram.
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