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Die Macht des Doppellebens brechen

erstellt am 14.02.2016 08:00:49

Es ist ein kein angenehmes Thema, das ich anschneide. Dafür ein umso wichtigeres. Bevor ich einsteige, muss ich eine wichtige Präzisierung anbringen. Ich beschreibe den Prozess aus der Perspektive von jemandem, der prinzipiell davon ausgeht, dass es einen persönlich-unendlichen Gott gibt, dem er Rechenschaft schuldig ist. Seine Grundfrage lautet deshalb: Vor wem lebe ich? Vor dem Einen Zuschauer? Vor den Eltern? Vor der Peer (Vergleichsgruppe der Gleichaltrigen)?

Ich beschreibe zuerst den Kreislauf des Doppellebens, führe dann einige Nachteile und den biblischen Ausweg auf.

1. Der Kreislauf des Doppellebens

  • Die Versuchung: Alles beginnt mit einem Angebot, das sich verlockend präsentiert. Dies können zum Beispiel Suchtmittel, pornografische Inhalte oder der Plan zu stehlen sein. Weil unser Herz von der Sünde verdorben ist, findet diese Versuchung einen Widerhaken in unserem Innern. Wir lassen uns auf ein inneres Zwiegespräch ein, um das Gewissen ruhig zu stellen. Wir rationalisieren und rechtfertigen negative Folgen.
  • Die Umsetzung: Die Verlockung wird unwiderstehlicher. Wir überwinden uns und schreiten zur Tat. Was im ersten Moment süß schmeckt, hinterlässt jedoch einen bitteren Nachgeschmack. Wir fühlen uns schuldig.
  • Die Verheimlichung: Die Scham, die unmittelbar nach der Tat entsteht, muss bedeckt werden. Am besten erzählen wir den Eltern, dem Ehepartner, dem Jugendleiter nichts davon. Dieses Verheimlichen zieht weitere Sünden nach sich, z. B. Lügen.
  • Das Abverdienen: Parallel zum Verheimlichen setzt ein Prozess ein, den ich das „Abverdienen“ nenne. Wir wollen uns etwas vormachen, nämlich durch harte Arbeit das schlechte Gewissen zu besänftigen bzw. zu betäuben. Wir strengen uns in einem anderen Bereich an, um die schlechte Tat wett zu machen. Dahinter steckt die selbstgerechte Absicht, für die Sünde selber Abbitte leisten zu können.
  • Die Wiederholung: Nach einer Zeit wiederholt sich die Versuchung. Es folgen dieselben Aus- und Einreden. Die Tat folgt auf dem Fuß, oftmals etwas intensiver als beim letzten Mal. Es scheint so, als bräuchte es von Mal zu Mal mehr Stimulation. Unser Gewissen scheint immer mehr zu „schlucken“. Der Mechanismus des Abverdienens setzt wieder ein.

2. Die Nachteile des Doppellebens

Dies ist keine vollständige Aufzählung. Ich beleuchte in Kürze fünf Aspekte:

  1. Energieverlust: Die Durchführung solcher Unterfangen benötigen Zeit und Energie. Diese hätten wir für das Leben vor Gott nötig gehabt. Sie geht uns jedoch abhanden. Unsere Nächsten leiden darunter.
  2. Verlust der Einfalt: Die Bibel spricht von Einfalt im Sinne eines ungeteilten Herzens, wenn unser ganzes Sein auf ein Ziel ausgerichtet ist. Durch das Doppelleben geht diese Einfalt, also dieses ungeteilte Streben, verloren.
  3. Weg zu weiteren Eingeständnissen: Das Doppelleben lässt sich mit einem Weg vergleichen, der eingeschlagen wird. Solange keine Umkehr erfolgt, wird dieser Weg weiter zum eigenen Verderben und zum Schaden anderer beschritten.
  4. Gebundenheit: Wer einen Weg beschreitet, bindet sich unweigerlich gedanklich und durch Handlungen. Es kann sich eine Sucht daraus entwickeln. Diese Sklaverei wirkt sich auf unser geistiges und körperliches Wohlbefinden aus.
  5. Herrschaftsverlust: Nicht nur verlieren wir Kontrolle über unser eigenes Leben. Wir lassen es zu, dass der Satan, Herrscher dieser Welt, an Einfluss gewinnt.

3. Das Ausbrechen aus dem Doppelleben

Der Ausbruch wird in der Bibel und in den Bekenntnissen so beschrieben: Der Heilige Geist treibt uns dazu, die Sünde zu hassen. Wir bekennen sie vor Gott und den Menschen. Durch die Kraft des neuen Lebens lassen wir davon. Es steckt eine große Kraft und Befreiung darin, Licht ins Dunkel zu bringen.

  1. Wann hat es mit dem „Doppelleben“ angefangen?
  2. Mit welchen Ausreden habe ich mir etwas vorgemacht?
  3. Was war die unmittelbare Folge nach der Tat?
  4. Mit welchen weiteren Lügen bin ich auf dem Weg geblieben?
  5. Weshalb habe ich mir nicht eingestanden, dass ich vor Gott lebe?
  6. Habe ich Gott schon darum gebeten, dass ich ein Hass auf diese Sünde entwickle?
  7. Was bedeutet es, dass Gott aus freier Gnade die Schuld zudeckt?
  8. Wem sollte ich davon erzählen?
  9. Welche Worte und Taten könnten aus der Freude der Vergebung heraus entstehen?

Dieser Beitrag erschien zuerst auf josiablog.de und wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

von User305229

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