Dein erster Blick auf diese Erde,
der erste Laut: ein Angstgeschrei.
Ein Menschkind, das dich Worte lehrte.
Worte, die nun schwer wie Blei
Mit jeder Mundbewegung neu
Gleich einer ew‘gen Litanei
Auf deine reine Haut gedruckt,
indes nicht bloß als Nebenprodukt.
Die Scham, sie wächst, denn
Ein Fluch war dir zuvor entwischt.
Lässt dich nicht fragen „Was wäre, wenn
ich nicht-“, nein, der nicht verlischt,
auf deinem Handrücken nun prangt,
Vergebene Mühe, nie mehr ausgewischt.
Dagegen samt‘ne Worte zieren allenfalls
Beim nächsten Disput wie ein Schmuckstück deinen Hals?
Ja, schaust du dich im Spiegel an,
erblickst, wie deine Haut nun kann reden
vom Leben, sie liest sich wie ein Roman.
Was wäre, wenn ein jedes Wort, das du gesprochen
Prompt schwarz in deine Haut gestochen
Erscheint?
„Die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes! Mit ihr loben wir Gott, den Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bild Gottes gemacht sind; aus ein und demselben Mund geht Loben und Fluchen hervor.“ Jakobus 3, 8-10
„Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, der behütet seine Seele vor mancher Not.“ Sprüche 21, 23
Dieser Beitrag erschien zuerst auf josiablog.de und wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.