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„Wer bin ich?“ Fast alle Menschen suchen irgendwann in ihrem Leben nach der Antwort auf diese Frage. Zu wissen was uns ausmacht, zu wem wir gehören und was uns definiert, hat großen Einfluss darauf, wie wir unser Leben gestalten.
Je nach dem, zu welchem Ergebnis wir kommen, führen wir ein Leben voll Sinn, Mut und Resilienz. Oder wir fühlen uns wertlos und verzweifeln daran, uns ohne Aufgabe und Ziel in dieser Welt durchkämpfen zu müssen.
Auch Delia Walter hat erlebt, was es heißt, sich über ihre wahre Identität klar zu werden. Dass dieser Weg für sie nicht einfach und langwierig war, hatte auch damit zu tun, dass Delias Mutter nach einer Vergewaltigung mit ihr schwanger wurde.
Heute kann Delia trotzdem sagen: „Ich bin nicht das Ergebnis einer Vergewaltigung. Ich bin ein Beweis dafür, wer unser Gott ist.“ Wie wurde dieses Wunder möglich?
Ungeplant und doch geliebt
Als Delia im Alter von acht Jahren ihre Mutter zum ersten Mal fragt, warum sie dunkle Locken und olivfarbene Haut hat, während ihre Mutter strahlendblaue Augen und helles Haar hat, erzählt diese ihr, dass der Mann, den Delia Papa nennt, nicht ihr leiblicher Vater ist.
Ihre Mutter Nelli hat sich professionellen Rat eingeholt, wie sie ihrem Kind bestmöglich die Wahrheit sagen kann, und belässt es zu diesem Zeitpunkt bei dieser Information. Auch Delias Interesse ist zunächst gestillt.
Einige Jahre später – Delia ist mittlerweile 13 Jahre alt – möchte sie mehr wissen. Jetzt offenbart ihr Nelli die ganze Wahrheit: über die Vergewaltigung, die Schwangerschaft und ihre bewusste Entscheidung, Delia zu bekommen.
„Ich habe mich nicht abgelehnt gefühlt. Weil meine Mama klar gesagt hat: ‚Egal, was passiert ist, ich wollte dich, und du bist das Beste, was mir passiert ist.‘“ Die Liebe ihrer Mutter dämpft Delias Schreck und Schmerz über das, was der Mutter angetan wurde, und die Umstände ihrer Entstehung zunächst.
Am Tiefpunkt die Wahrheit gefunden
Einige Jahre scheint es, als habe das Wissen über ihre Entstehung keine Auswirkung auf Delias Selbstwertgefühl. Doch dann häufen sich Gedanken wie „Dein Leben war ein Unfall. Du warst nicht gewollt. Du hast kein Recht, hier zu sein“. Delia beginnt ihre Identität anzuzweifeln, die sie eigentlich in ihrem christlichen Glauben verankert hatte.
Als auch noch körperliche Beschwerden sie schwächen, fällt es Delia immer schwerer, den negativen Gedanken biblische Wahrheiten entgegenzuhalten.
Mit ihrer Kraft verliert sie die Freude am Leben und rutscht in tiefe Depressionen. Delia zieht sich in sich und ihr Zimmer zurück, kann nicht mehr zur Schule gehen und die Stimmen in ihrem Kopf nehmen ihr stückweise jede Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. An diesem Tiefpunkt angelangt, unternimmt sie einen Suizidversuch.
Als sie nach dem Suizidversuch im Krankenhaus aufwacht, wird ihr eines klarer als je zuvor: „Gott hat das letzte Wort über mein Leben. Ich lebe immer noch, also muss es einen Sinn für mein Leben geben.“ Zum erneuten Mal wollte Gott, dass Delia lebt.
Im Nachhinein ist sich Delia sicher, die verdammenden Gedanken waren nicht nur negative Glaubenssätze. Als Delias Mutter die Ältesten ihrer Gemeinde um Hilfe in Form von Gebet bittet, verschwinden die dunklen Gedanken.
Unser Ende ist Gottes Anfang
Seit diesen Erlebnissen ist Gott einen Weg mit Delia gegangen, auf dem er ihr Stück für Stück ihre wahre Identität gezeigt hat. Eine große Stütze war ihr dabei ihre Mutter, die im ganzen Haus Bibelverse aufhing, die Delia ihre Identität als Kind Gottes bestätigten.
Die Wahrheiten aus der Bibel in Kombination mit therapeutischer Betreuung führen in Delias Fall dazu, dass sie heute sagen kann: „Wenn ich mein Leben anschaue, sehe ich nicht eine Vergewaltigung, sondern ich sehe die Liebe und die Größe Gottes.“
Seit Nelli und Delia nicht nur miteinander, sondern auch in der Öffentlichkeit über ihre Geschichte sprechen, haben sie festgestellt, dass es andere mit einer ähnlichen Geschichte gibt. Andere zu ermutigen, wird zu ihrem Herzensanliegen.
Dabei wird ihnen selbst umso deutlicher, dass nur ein guter und liebender Gott aus einer Vergewaltigung dennoch etwas Gutes machen kann.
„Die Welt kann sich nicht erklären, wie es sein kann, dass eine Frau, die vergewaltigt wurde, ihr Kind austrägt und dieses Kind mit Liebe anschaut. Und Gott hat gesagt, da ist sowas Schlimmes passiert und ich mache ein Wunder daraus“, sagt Delia über ihre Geschichte.
Delia hat erkannt, dass es nicht die Umstände ihrer Geburt sind, die sie definieren. Es ist Gott, der sie geschaffen hat. Er kennt sie, er wollte sie und hat schon zweimal dafür gesorgt, dass sie lebt. Ihre Geschichte ist ein Beispiel dafür, dass Gottes Liebe und Treue stärker sind als leidvolle Erfahrungen.
Schenke auch du Hoffnung!
Genau deshalb müssen Geschichten wie die von Delia erzählt werden. Menschen sollen erfahren, dass sie wertvoll sind und es einen Gott gibt, der sie liebt und ins Leben gerufen hat. Dieser Gott möchte jedem Menschen zeigen, dass das Leben lebenswert ist.
Als ERF ist es unser Anliegen, diese Botschaft durch Lebensgeschichten wie der von Delia weiterzugeben: Im Radio, in Artikeln und Bewegtbildsendungen. Mit eurer Spende helft ihr uns dabei, dass Menschen weiterhin Trost, Ermutigung und neue Perspektiven bekommen!
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Maria Dietz
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Quelle: Die Vergewaltigung hat nicht das letzte Wort