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Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wert des ERF. Aus Verantwortung für Gottes Schöpfung engagieren wir uns in der „Initiative Schöpfung“ – einem christlichen Netzwerk, das sich für einen nachhaltigen Lebensstil und wertschätzenden Umgang mit der Natur einsetzt. Tobias Schier stellt die Initiative und ihre Vision vor.
ERF: Worum geht es bei der Initiative Schöpfung?
Tobias Schier: Die 35 Partner der Initiative Schöpfung, von denen auch „ERF – Der Sinnsender“ einer ist, engagieren sich gemeinsam für die Schöpfung. Als Netzwerk setzen wir uns dafür ein, gute Ansätze für einen nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung in den Alltag zu bringen. Deshalb rücken wir das Thema im Zeitraum 2024 bis 2025 in besonderer Weise in den Vordergrund.
Als ERF legen wir im Juli und August einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Schöpfung in unserem Programm. Hierbei setzen wir unterschiedliche Akzente, wählen verschiedene Sichtweisen und laden unsere Nutzerinnen und Nutzer ein, sich als Christinnen und Christen aktiv mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
ERF: Welche Berührungspunkte hast du im Alltag mit der Schöpfung?
Tobias Schier: Da denke ich als erstes an die Zeiten, die ich draußen verbringe. Lange Wanderungen und Spaziergänge gehören zu den Freizeitaktivitäten, die ich am liebsten mache. Der Wechsel der Jahreszeiten und die Vielfalt der Natur fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Ich bin begeistert mit welcher Kreativität und Liebe zum Detail mein Schöpfergott diese Welt gemacht hat und staune immer wieder über die Komplexität in der Einfachheit. Das alles rührt mich zutiefst an. Teil dieser perfekten Schöpfung zu sein, macht mich glücklich.
ERF: Die Initiative betont drei Worte ganz besonders: staunen, hoffen, handeln. Kannst du diese Begriffe kurz ausführen?
Tobias Schier: Wer seine Umwelt mit offenen Augen wahrnimmt, kann nur staunen. Ob ich die Weite des Meeres betrachte, die Höhe eines Felsmassivs, die Tiefe des Grand Canyons oder die Schönheit des Sonnenaufgangs – die Schöpfung lässt mich staunen. Ich bin immer von ihr umgeben, deswegen besteht die Gefahr, dass ich sie für selbstverständlich und alltäglich nehme. Aber ich will in Dankbarkeit und Demut über das Wunder der Schöpfung staunen – jeden Tag aufs Neue.
Wenn ich mit dem Auto die A45 in Richtung Heimat fahre, werde ich hoffnungslos. Kaputte Wälder links und rechts von mir erschrecken mich. Die letzten Informationen rund um die Biodiversitätskonferenz in Kolumbien haben einmal mehr gezeigt, wie rasant die Artenvielfalt unseres Planeten schrumpft. Immer mehr Tierarten sterben aus, Umweltkatastrophen machen Schlagzeilen.
Doch entgegen der sich breit machenden Hoffnungslosigkeit, möchte ich hoffen. Die Initiative lädt dazu ein und fordert dazu auf, genau das zu tun: hoffnungsvoll sein.
Allein durch staunen und hoffen ändert sich jedoch nichts. Das passiert erst, wenn ich anfange zu handeln. Ich muss aktiv werden, um an der Lage, in der sich unsere Schöpfung befindet, etwas zu ändern. Erst mit diesem dritten Begriff wird die gesamte Initiative wirksam: weg vom stillen Beobachten hin zum aktiven Beteiligen.
ERF: Wie kann jeder Einzelne diese 3 Schlagwörter in seinem Alltag konkret werden lassen?
Tobias Schier: Die Webseite der Initiative Schöpfung ist eine große Ideenplattform. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern sammeln wir dort die großartigen Angebote und Aktionen, die es bereits gibt, und stellen sie zur Verfügung. Außerdem entwickeln wir neue Ansätze, wie das Thema relevant für Gemeinden, Kirchen, Kleingruppen und jeden Einzelnen werden kann.
Ein Newsletter hält alle Interessierten auf dem Laufenden. Zudem kann sich jeder ein Ideenmagazin bestellen, um sich im Alltag inspirieren zu lassen. Organisationen, Werke, Kirchen und Institutionen können Teil des Netzwerks werden.
Tobias Schier
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Quelle: Staunen. Hoffen. Handeln.