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Letztens war ich mit meinem Mann unterwegs zu meinen Schwiegereltern. Auf der Autobahn waren mehrere Baustellen, sodass wir beschlossen, den Weg über Land zu nehmen. Zunächst versuchten wir diesen Weg allein anhand einer alten Straßenkarte zu finden. Doch bald merkten wir: Ohne Navi war das beinahe unmöglich. So schalteten wir das Navi wieder ein und es führte uns sicher durch uns gänzlich unbekannte Ortschaften ans Ziel.
Während ich darüber nachdachte, welch eine Erleichterung ein gutes Navigationsgerät ist, fiel mir auf, dass Gott und sein Wort in unserem Leben eine ebenso wichtige Aufgabe übernehmen wie ein Navi. Wenn ich darauf höre, was Gott mir sagt, führt er mich sicher ans Ziel.
Führt Gott mich Umwege?
Doch nicht immer fällt es mir leicht, Gottes Weisungen zu vertrauen. Ich erlebe, dass Gott mich manchmal eher holprige Landstraßen entlangführt. Dann starre ich verzweifelt auf das Navi meines Lebens und frage mich: Ist wirklich das richtige Ziel eingespeichert oder fahre ich hier gerade einen riesigen Umweg? Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass plötzlich das Signal zu Gott abbricht und ich auf mich allein gestellt bin. Ich stehe vor einer Kreuzung und weiß nicht mehr: Muss ich nun rechts oder links abbiegen?
In solchen Situationen bin ich versucht, mein Navi „Gott“ auszuschalten und selbst einen besseren Weg zu suchen. Einige Male in meinem Leben habe ich das auch tatsächlich so gemacht – und bin dadurch erst recht riesige Umwege gefahren. Seitdem bemühe ich mich, Gottes Wegen zu folgen und werde regelmäßig positiv überrascht. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren sind meine Eltern aus meinem Heimatort, mit dem ich emotional sehr verbunden war, weggezogen. Das war für mich nicht einfach. Doch kaum ein Jahr später lernte ich an genau diesem neuen Wohnort meinen heutigen Mann kennen. Was für ein Geschenk Gottes!
Gott schreibt auf krummen Linien gerade
Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wo mein Navi Gott mich auf holprigen Wegen an ein gutes Ziel führte. Auch die Bibel enthält viele Beispiele, wo Gott Lebenswege von Menschen zu einem guten Ende lenkt. Da ist Abraham, dem Gott sagt: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ (1. Mose 12,1). Eine heraufordernde Anweisung, aber die Geschichte Abrahams zeigt: Es hat sich für ihn gelohnt, Gott zu vertrauen.
Abrahams Geschichte ist kein Einzelfall. Gottes Weg zu gehen lohnt sich auch für uns – immer. Auch und gerade wenn der Weg voller Schlaglöcher ist. Deswegen möchte ich in Zukunft nicht mehr verzweifelt mein „Lebensnavi“ anstarren und Angst haben, wenn Gott mich durch mir unbekanntes Terrain führt. Vielmehr möchte ich freimütig und hoffnungsvoll bekennen, was der Psalmbeter in Psalm 119,105 schreibt:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“
Gottes Weg zu gehen lohnt sich auch für uns – immer. Auch und gerade wenn der Weg voller Schlaglöcher ist.
Wenn ich auf Gottes Stimme höre und ihr folge, komme ich an ein gutes Ziel. Und ich bin jetzt schon gespannt, welche neuen Wege Gott mich führen wird. Ganz nach dem Motto: Gott schreibt auf krummen Linien gerade.
Rebecca Schneebeli
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Quelle: Mit Gott über Schlaglöcher