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Eine Versammlung von weltweiten Kirchenvertretern kritisiert die russisch-orthodoxe Kirche für ihre Haltung zum Angriffskrieg auf die Ukraine. Die deutsche Regierung plant Kürzungen bei der Entwicklungspolitik. Die Angehörigen des Terroranschlags vor 50 Jahren bei den Olympischen Spielen in München bekommen eine höhere Entschädigung. Und „die Waltons“ feiern 50 Geburtstag. Das sind die Themen im ERF Freitagstalk mit David Sander und Oliver Jeske.
Steinmeier kritisiert die russisch-orthodoxe Kirche scharf
ERF: Am Mittwoch hat in Karlsruhe die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen begonnen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu den Kirchenvertretern aus der ganzen Welt gesprochen. Und er ist dabei sehr deutlich geworden.
Oliver Jeske: Und zwar hat er die russisch-orthodoxe Kirche in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert. Ihre Kirchenleitung führe ihre Gläubigen auf einen – Zitat – „glaubensfeindlichen und blasphemischen Irrweg“. Steinmeier erhielt für diese Aussage großen Applaus.
Die russisch-orthodoxe Kirchenführung habe sich mit den «Verbrechen des Krieges gegen die Ukraine gemein gemacht», erklärte Steinmeier. Sie rechtfertige «einen Angriffskrieg gegen die Ukraine - gegen ihre eigenen, gegen unsere eigenen Brüder und Schwestern im Glauben».
Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel ruft zu nachhaltigem Lebensstil auf
ERF: Das ist an Deutlichkeit kaum zu überbieten. Aber nicht nur unser Bundespräsident hat das Wort erhoben auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen. Auch ein „Grüner Patriarch“ ist zu Wort gekommen. Oliver, um wen handelt es sich denn dabei.
Oliver Jeske: Diesen Spitznamen trägt das geistliche Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I. Er hat sich in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Weltkirchenversammlung in Karlsruhe gewandt.
Im Blick auf den Klimawandel hat er zu einem nachhaltigeren Lebensstil aufgerufen. Nicht die Corona-Pandemie, sondern der Klimawandel sei «immer noch die größte Bedrohung für unseren Planeten», so Bartholomäus.
Bundestag unterzeichnet Appell zu stärkerem Kampf gegen Hunger in der Welt
ERF: Kommen wir von der internationalen Ebene zur Politik in Deutschland. Im Deutschen Bundestag hat es einen Aufruf gegeben zu einem stärkeren Kampf gegen den Hunger in der Welt.
Oliver Jeske: Diesen Appell unterzeichnet at Christoph Hoffmann von der FDP. Er wendet sich damit gegen die geplanten Kürzungen des Entwicklungsetats im Bundeshaushalt 2023. „Uns erfüllt diese Entwicklung mit großer Sorge“, heißt es in dem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Appell.
Hofmann beklagt: In den zurückliegenden Monaten seien 45 Millionen Menschen zusätzlich von chronischer Unterernährung getroffen worden. Mit dieser Einschätzung steht er nicht allein. Denn Appell unterzeichnet haben auch seine Vorgänger im Entwicklungsausschuss von Union, Grünen und der FDP.
28 Millionen Euro Entschädigung für Hinterbliebene des Olympia-Attentats von 1972
ERF: Um Geld geht es auch bei einem weiteren Thema, das uns diese Woche beschäftigt haben: Die Bundesregierung hat sich mit den Angehörigen des Münchner Olympia-Attentats von 50 Jahren auf eine Entschädigungssumme einigen können.
Oliver Jeske: Einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» zufolge bot Deutschland den Hinterbliebenen zuletzt 28 Millionen Euro an. Zur Erinnerung:
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf in München die israelische Olympia-Mannschaft überfallen und mehrere Geiseln genommen. Die Befreiungsaktion am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte. Am Ende kamen elf Israelis, ein bayerischer Polizist und fünf Geiselnehmer ums Leben. Die Hinterbliebenen werfen den Behörden schwere Versäumnisse und Fehler vor.
„Die Waltons“ feiern 50. Geburtstag
ERF: Zum Schluss, Oliver, hast du noch ein Thema, das bei manchen nostalgische Gefühle wecken könnte.
Oliver Jeske: Und zwar bei allen, die wie ich als Kind die Serie „Die Waltons“ gesehen haben. Die wird in diesen Tagen 50 Jahre alt. „Die Waltons“ spielen ja im Süden Virginias im sogenannten Bibel-Gürtel in den Vereinigten Staaten ind er Zeit von 1933 bis 1946. Und so spielen in den Episoden eben nicht nur die typischen Herausforderungen einer ländlichen Großfamilie eine Rolle, sondern ganz selbstverstöändlich auch die Themen Kirche und christlicher Glaube.
Zu den prominentesten Fans der „Waltons“ gehörte übrigens der Frühere US-Präsident George W. Buch. Er sagte, die USA brauchten Familien wie die Waltons und nicht wie die Simpsons.
Unvergessen die Schlussszene in jeder Folge u.a. mit den Worten: „Gute Nacht, John-Boy!“ „Gute Nacht, Elizabeth.“
ERF: Das war der Rückblick auf die vergangene Woche vom Team ERF Aktuell. David Sander und Oliver Jeske wünschen ein friedliches und erholsames Wochenende.
Oliver Jeske
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Quelle: Kritik an Russlands Kirche und der deutschen Entwicklungspolitik