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Glaube mit Erwartungshaltung

erstellt am 25.06.2022 00:00:00


Klassenarbeit. Französisch auch noch. Die Schüler sitzen und schwitzen und kämpfen sich durch die Aufgaben rund um passé simple und imparfait. Sie sollten auch ein wenig schwitzen, denn ihr Lehrer erwartet was. Er hat ihnen seit einigen Wochen das Thema näher gebracht. Deshalb hat er einen so genannten Erwartungshorizont entworfen.

Zugegeben, das ist Pädagogendeutsch. Dieser Horizont beschreibt aber nichts weiter als das Ergebnis, das ein Lehrer guten Gewissens von seinen Schülern bei den einzelnen Fragen erhoffen kann. Also grob das, was die Schüler zu der jeweiligen Frage liefern sollen.

Solch ein Erwartungshorizont hat einige Vorteile. Im Idealfall überlegt der Lehrer genauer, welche Themen er behandelt hat und somit abfragen kann. Er formuliert seine Fragen gezielter, damit die Schüler auch gut mit den passenden Inhalten reagieren können. Nicht zuletzt wird die Bewertung der Antworten objektiver und damit gerechter.
 

Was Gott wirklich schätzt

Ich glaube, ich brauche auch einen Erwartungshorizont gegenüber Gott. Nicht weil ich per se etwas von ihm einfordern könnte. Sondern weil Gott es schätzt, wenn ich mit ganzem Herzen etwas von ihm erwarte.

Ein Vers aus der Bergpredigt macht das sehr deutlich. Leider hat Martin Luther einiges dazu beigetragen, dass viele diesen Vers missverstehen. Sein Wortlaut: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich“ (Matthäus 5,7).

Was meint Jesus jetzt hier? Sind die glücklich zu nennen, die intellektuell beschränkt, oder gesellschaftlich benachteiligt sind? Oder weniger den Heiligen Geist oder Geld auf dem Konto haben?
 

Gott tut mir gut

Nichts dergleichen. Die Gute Nachricht-Übersetzung trifft den Kern der Aussage Jesu sehr gut. Hier heißt es: „Freuen dürfen sich alle, die nur noch von Gott etwas erwarten – mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt.“

Heißt: Gott mag es, wenn ich etwas von ihm erwarte und ihm vertraue. Egal, ob ich mich in einer Notlage befinde oder nicht. Er hält etwas davon, wenn ich von ganzem Herzen mit ihm rechne. Und warum nur bei der bevorstehenden Autofahrt, beim Problem mit den Kindern oder im nächsten Meeting, bei dem ich ein Projekt vorstellen muss?

Gerne auch im lockeren Gespräch mit Kollegen, beim Bücher lesen mit den Kindern oder im Urlaub. Einfach jetzt, heute, mitten im Alltag. Er will, dass ich mich an ihn hänge und alles auf ihn setze. Bei allem, was gut läuft und bei allem, was schwer ist. Er kann in jede Situation etwas Gutes hineinlegen.

Das ist eine Erwartungshaltung, die Christen gut ansteht. Weil Gott es liebt, Vertrauen zu belohnen. Und ich glaube, ich will Gott wieder mit einem guten Erwartungshorizont in positiver Weise „ins Schwitzen“ bringen. Jetzt!
 

Joachim Bär


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Quelle: Glaube mit Erwartungshaltung

von youthweb

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