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Eine Ode an Ostern

erstellt am 10.04.2022 00:00:00


Es war die zweite Märzwoche, als mein Chef mich bat, eine Andacht für Ostern zu schreiben. „Da muss ich mich ja jetzt schon auf Ostern einstellen“, dachte ich. Aber Halt – es waren ja auch nur noch zwei Wochen bis dahin. Wieso fiel es mir so schwer, über Ostern nachzudenken und mich auf dieses bedeutende christliche Fest einzustimmen? Schließlich haben doch die Geschäfte seit Wochen Osterhasen und Eier im Sortiment und auch die Deko in den Läden stößt mich geradezu auf Ostern.
 

Der Preis wurde für mich bezahlt

Ich merkte, dass ich mich seit einigen Jahren gerade wegen des kommerziellen Überangebots nicht mehr auf die Feiertage freue. Weihnachten wie Ostern – zwei Feste, die in meinem Glauben eine so tiefe Bedeutung haben – nerven mich schon, bevor sie überhaupt stattfinden. Traurig, aber wahr. Deshalb versuche ich nun, mich innerlich auf das Fest einzustellen – ich  beschäftige mich mit der Ostergeschichte und freue mich auf die Tage mit der Familie. Doch was bedeutet Ostern nun und wieso ist es so gut, diesen Tag zu feiern?

An Ostern feiern Christen weltweit die Auferstehung von Jesus Christus. Wir glauben, dass er stellvertretend für unser Versagen und Fehlverhalten gestorben ist. Denn diese Fehler trennen uns von Gott, unserem Papa, der uns unendlich liebt. Deshalb hat Gott eine Möglichkeit geschaffen, um die Beziehung zu uns wieder herzustellen. Unsere Sünde muss bezahlt und ausgeräumt werden. Und das passiert durch Jesu Tod am Kreuz – an Karfreitag.

Doch dabei bleibt es nicht. Gott überwindet den Tod und lässt Jesus wieder auferstehen. Das Opfer ist bezahlt und wir haben eine Perspektive auf ein ewiges Leben nach dem Tod. Ganz schön schwer zu verstehen. Jedes Jahr höre ich diese Geschichte und jedes Mal komme ich an meine Grenzen, das zu begreifen. Wie kann mich jemand so sehr lieben, dass er dafür seinen eigenen Sohn opfert? Wie wertvoll muss ich in Gottes Augen sein, dass er mir meine Fehler verzeiht und wegnimmt?
 

Vorfreude zurückgewinnen

Wenn ich an Ostersonntag dann im Gottesdienst sitze, erwischt es mich meistens eiskalt. Der Groll gegen diesen kommerziell verkommenen Feiertag schmilzt dahin – stattdessen bin ich überwältigt und dankbar. Auch wenn ich nie ganz verstehen kann, wieso jemand anderes für meine Schuld bezahlt hat, bin ich dafür unglaublich dankbar.

Mir wird bewusst, dass ich als Mensch immer wieder Fehler mache und Gott nie gerecht werden könnte. Aber durch Jesus kann ich ihm nah sein und zu ihm Papa sagen. Wenn das kein Grund ist, Ostern zu feiern.

Anna Maria Spieß


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Quelle: Eine Ode an Ostern

von youthweb

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